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Diskussion um die documenta fifteen

Die documenta findet alle fünf Jahre als eine der weltweit bedeutendsten Ausstellungen in Kassel statt. Die diesjährige Ausgabe hat bereits vor ihrer Eröffnung für Aufregung und Debatten gesorgt. Erstmals von einem Kollektiv geleitet, das aus Indonesien stammt, lässt sie viele weitere Kollektive aus dem globalen Süden sichtbar werden, gibt zahlreichen Minderheiten eine Stimme und weist auf soziale Missstände hin. Damit stellt sie gewohnte westliche Denkweisen und unseren westlichen Kunstbetrieb in Frage sowie unser Kunstverständnis massiv auf die Probe. Der Streit entzündet sich jedoch vorrangig an der Haltung des Kurator:innenkollektivs Ruangrupa im Hinblick auf Israel und der BDS-Bewegung sowie der Frage nach dem antisemitischen Gehalt einiger Werke. Die Diskussionen darum berühren auch die Frage nach Zensur und Kunstfreiheit. Die vielen verschiedenen Positionen in dieser Debatte können hier nicht im einzelnen widergegeben werden. Sie finden sich z.B. in den Feuilletons der überregionalen Zeitungen und besonders zahlreich in der lokalen Zeitung HNA sowie im Newsletter der Zeitschrift Monopol. Einführende Artikel sowie kurze Einordnungen einzelner Arbeiten bietet die Zeitschrift Kunstforum mit ihrer aktuellen Ausgabe zur documenta an. Die Septemberausgabe Politik & Kultur 9/22, die Zeitung des Deutschen Kulturrates, widmet dem „Der Fall documenta fifteen“ einen ausführlichen Schwerpunkt. Weitere Standpunkte und zusammenfassende Analysen sind zu erwarten, zumal nun auch ein wissenschaftliches Gremium aus sieben Expert:innen gebildet wurde, das sich mit den Vorgängen rund um die documenta genauer befassen soll, darunter auch die Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Marion Ackermann. Bis zum 25. September kann man sich noch ein eigenes Bild von der Großausstellung in Kassel machen.

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