Grundeinkommen für Künstler:innen in Irland Ab 2026 soll in Irland das Grundeinkommen für Künstler:innen, das zunächst als Pilotprojekt startete, dauerhaft fortgesetzt werden. Denn die wirtschaftliche Rendite dieser Investition wirkt sich unmittelbar positiv auf den Sektor und die Wirtschaft insgesamt aus. Das Pilotprojekt war im April 2022 als dreijähriger Versuch gestartet worden, als Reaktion auf die Pandemie und um Künstler:innen finanziell zu stabilisieren. Von rund 9.000 Bewerber:innen konnten sich damals 2.000 über ihr Losglück und damit eine wöchentliche Zahlung von 325 Euro freuen. Das Projekt wurde wissenschaftlich begleitet und kam zu positiven Ergebnissen: Eine Kosten-Nutzen-Analyse zeigt, dass jeder investierte Euro 1,39 Euro gesellschaftlichen Mehrwert mit sich bringt. Die Teilnehmenden verdienen im Schnitt 500 Euro mehr pro Monat durch ihre künstlerische Arbeit, verbringen 11 Stunden pro Woche mehr mit kreativer Tätigkeit und stellen häufiger neue Werke fertig – 3,9 mehr als eine Kontrollgruppe. Zudem ist die Wahrscheinlichkeit, im Kunstsektor tätig zu sein, um 6 Prozentpunkte höher, während der Bezug von Arbeitslosengeld um 38 Prozentpunkte sinkt. Die Kritik am Programm kommt nicht etwa von Gegner:innen des Grundeinkommens, sondern von jenen, die mehr wollen. Oppositionspolitiker:innen fordern, das Modell zu öffnen – nicht nur für Kunstschaffende, sondern auch für Gruppen, die oft finanziell unter Druck stehen. In Deutschland setzt sich der Verein „Mein Grundeinkommen“ für Bedingungslose Grundeinkommen ein. Auch er hat ein Pilotprojekt mit 122 Teilnehmer:innen durchgeführt, ebenfalls mit positiven Ergebnissen. Bereits für einen geringen Betrag kann man die Initiative unterstützten und mit Glück ebenfalls ein Los für ein Grundeinkommen erhalten. Kategorie Kulturpolitik